Die Geschichte vom Festhalten, vom Loslassen und der Leichtigkeit

Gedanken und das Thema zum September 


Die Geschichte vom Festhalten, vom Loslassen und der Leichtigkeit. 


Es war einmal das Festhalten, es hortete alle möglichen Dinge und Gefühle, so dass das Haus bis unter die Decke vollgestopft war und man sich kaum mehr bewegen konnte. Durch all die vielen Gefühle in dem Haus, fiel selbst das Atmen schwer.


Eines Tages bekam das Festhalten Besuch vom Loslassen. Beide waren gute Freunde, auch wenn sie doch sehr unterschiedlich waren. 

Das Loslassen schaute sich im Hause seines Gastgebers um, betrachtete das Festhalten und fragte:"Sag mal, kennst du eigentlich die Leichtigkeit? "

Das Festhalten verneinte.

So fragte das Loslassen:"Liebes Festhalten, möchtest du die Leichtigkeit denn vielleicht mal kennenlernen? "

Ein bisschen zögerlich antwortete das Festhalten:"Hm, wird es freundlich zu mir sein? Und meinst du, wir könnten uns verstehen? "

Darauf hin antwortete dasLoslassen:"Aber klar, ihr werdet sicher gute Freunde, aber wir sollten vorher ein wenig aufräumen, denn sonst haben wir ja gar keinen Platz."

Das Festhalten stimmte mutig zu, wenn auch ein Gefühl von der Angst vor der Leere zu spüren war.


Ganz behutsam ging das Loslassen also vor, nahm ein kleines Ding aus dem Haus und fragte das Festhalten, wo dieses Ding denn her wäre und welche Erinnerung daran hängt.

Das Festhalten erzählte die Geschichte zu diesem kleinen Ding und lächelte. Darauf hin fragte das Loslassen:" Diese Erinnerung an dieses kleine Ding ist schön, dass sehe ich brauchst du dieses kleine Ding, um dich zu erinnern? "

Das Festhalten überlegte, schüttelte dann den Kopf."Nein, diese Erinnerung ist so schön und ganz fest in meinem Herzen. " 

Und so nahm das Loslassen das kleine Ding und puff, es löste sich in Luft auf.

Das Festhalten staunte, und spürte überhaupt kein Gefühl von Leere. Eher war es ein befreiendes Gefühl. 

Und so fuhren sie fort, mit kleinen und großen Dingen. Verblüfft war das Festhalten, dass sich die schmerzhaften Erinnerungen am leichtesten anfühlten, wenn sie sich auflösten.


Im Haus gab es immer mehr Platz, und das Festhalten spürte, wie es sich immer besser bewegen konnte und das Atmen ging auch viel, viel besser.

Und so verbrachten das Festhalten und das Loslassen viel Zeit, bis nur noch ein Ding übrig blieb. 


Das Loslassen nahm dieses letzte ziemlich große Ding in die Hand und fragte das Festhalten:" Was ist mit diesem letzten Ding? "


Das Festhalten atmete tief ein und wieder aus, denn schließlich ging das jetzt schon wirklich richtig gut und sagte:" Dieses Ding erinnert mich daran, wo ich her komme, wer meine Familie ist, und hilft mir zu verstehen, warum ich bin,wie ich bin.

Vor allem erinnert es mich daran, dass loslassen zwar ein wenig Mut erfordert, aber gar nicht so schlimm ist. Dieses Ding erinnert mich an mich selbst und auch an dich. Dieses Ding darf bleiben. 


Im nächsten Moment klopfte es an der Tür.

Das Festhalten öffnete.

Es war die Leichtigkeit und  sie trat herein.

Text von Anke Birkenfeld Copyright 


Das Thema mit der Leichtigkeit umschwirrte mich seit Mitte August, immer wieder und so entschied ich, dass wird das Monatsthema. 

Machen wir uns oft doch selbst das Leben schwer, in dem wir an alten Gewohnheiten, Gedanken und Gefühlen festhalten. Dabei darf das Leben doch auch leicht sein. Wir dürfen und müssen uns sogar um unser Wohlbefinden kümmern, sonst bleibt am Ende für niemanden mehr etwas übrig. 


Dies waren die Gedanken Mitte August. 

Am 31.08.verstarb dann plötzlich meine Schwiegermama, zwar nach schwerer Krankheit, aber eben doch plötzlich. Und sie hat nochmal deutlich gezeigt, wie loslassen geht. Nämlich mit Mut.

Ich für meinen Teil, muss hier und da noch ein bisschen üben. 

Mögest du in endloser Leichtigkeit sein, liebe Rosi.❤️

Ciao Bella

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